Über die neuseeländischen Alpen wieder an die Ostküste
Hokitika (Hier) hatte ich nun hinter mir gelassen. Da ich über Arthurs Pass wieder zur Ostküste wollte, musst ich nun ein Stück zurück. Ich bog also bei Kumara Junction auf die S 73 ab, um auf dem Otira Highway über die neuseeländischen Alpen zu fahren.
Die Fahrt weiter nach Süden, um über Haast und den Haast Pass zurück zur Ostküste zu gelangen habe ist für meine zweite Reise eingeplant.
Im Nachhinein hätte ich zwar schon die Zeit gehabt um über Haast, Wanaka, Queenstown und Te Anau den Milford Sound zu besuchen. Aber dann hätte ich andere schöne Erlebnisse verpasst.
Also fahre ich die Strecke in diesem Jahr auf meiner zweiten Reise, im November 2017.
Das Viktorian Festival zum Beispiel, hätte ich wohl verpasst. Und das war eines der intensivsten Erlebnisse meiner Reise.
Da das Hauptziel meiner ersten Reise aber die Ostküste der Südinsel und Dunedin war, folgte ich also von Hokitika aus, den vielen schwärmerischen Berichten, um den Arthurs Pass zu sehen.
Nur mal als Info . Eine dritte Möglichkeit um wieder an die Ostküste zu gelangen, wäre der Lewis Pass, weiter nördlich, über Reefton auf der S 7. Auf dieser Strecke kommst du nördlich von Christchurch, bei Waipara, wieder auf die S 1.
Arthurs Pass war jedoch die Pass-Straße meiner Wahl und die ist Landschaftlich sehr beeindruckend.
Londonderry Rock
Bereits ein paar Kilometer nach Kumara Junction stand auf der linken Straßenseite ein Hinweisschild, auf dem „Londonderry Rock 800 m“ stand. Das interessierte mich und ich bog dort ab.
Nochmal 550 Meter weiter führte rechts eine Art Feldweg in den Urwald. Man konnte überall große Geröllhaufen sehen.
Das ganze Gebiet wurde komplett von Goldsucher bearbeitet, und wenn ich mir die Steinhaufen bzw. die Größe der Steine ansehe, war das keine leichte Sache.
Große Bagger, Planierraupen oder ähnliche Technik hatten die Leute damals wohl noch nicht. Umso beeindruckender ist dass, was du dort zu sehen bekommst.
Den Feldweg bin ich auf gut Glück bis zum Ende gefahren. Der kleine Platz liegt einsam und verlassen, mitten im urwüchsigen Wald.
Hier kommen höchstens drei Autos zurecht, wenn sie noch wenden wollen.
Der Urwald hatte viele Jahre Zeit, sich wieder zu regenerieren, nachdem die „Wühlmäuse“ durch waren.
Die riesigen Steinhaufen die du dort überall siehst, mit teilweise Waschmaschinengroßen Brocken, sind auch sehr beeindruckend, und werden noch viele Jahrzehnte an den Goldrausch erinnern.
Vollkommen allein (herrlich, die Ruhe), machte mich zu Fuß auf den Weg zu dem Hausgroßen Stein, der zu Ehren der irischen Bergleute, die dort schufteten, Londonderry Rock genannt wurde.
Ein kleiner Trampelpfad führte dorthin. Es ist schon ein ganz schöner Brocken, den sie damals fast ganz ausgegraben haben. In der Galerie unter dem Artikel kannst du noch mehr Bilder von dort sehen.
Shantytown, die Goldgräbersiedlung
Noch ein Tipp. Bist du mit deiner Familie unterwegs lohnt es sich vielleicht Shantytown zu besuchen. Die aufgepeppte Goldgräbersiedlung liegt zirka 4 Kilometer von der Küstenstraße aus, gut erreichbar im Wald.
Wenn du von Greymouth kommst musst du nur den Hinweisschildern folgen und in Paroa links abbiegen. In der Stadt wird die Goldrauschgeschichte wachgehalten und es wird einiges geboten.
Klar kostet es dort Eintritt, aber wer sich fürs Goldwaschen und den Goldbergbau interessiert, kann dort einiges erleben.
Hier hab ich dir mal eine Karte der Stadt mit verlinkt. Shantytown Karte Dort findest du auch den Link zur Website, mit noch mehr Informationen.
Arthurs Pass
Die Fahrt in Richtung Arthurs Pass war regnerisch und kalt. Besonders an der Westseite der Alpen ist es ja sowieso immer etwas feuchter und so wunderte es mich nicht, dass es dort mehr regnet.
Die Wolken kommen halt einfach nicht rüber über die Berge und regnen sich auf der Westseite ab. Trotzdem war die Fahrt schön. Der hektische Verkehr, mit durchschnittlich 2 Fahrzeugen auf 10 Kilometer, verschaffte mir die Freude, die Landschaft, die Straße und das Flussbett des Taramakau River in Ruhe zu bewundern.
Die Brücken sind, jede einzelne, wie immer hier in Neuseeland, auch sehr Sehenswert. Und ein Wasserlauf wird sogar über ein Dach geleitet, dass sich über die Straße spannt.
Kurz hinter Otira kannst du noch den 8,5 Kilometer langen Eisenbahntunnel bewundern. Die Züge fahren erst kurz vor Arthurs Pass wieder aus dem Berg.
Dazu musst du aber kurz vor einer der Brücken rechts abbiegen und noch zirka 1,5 Kilometer auf einer Schotterpiste weiterfahren.
Du fährst danach noch über das Otira Viadukt und kommst schließlich in der Ortschaft Arthurs Pass an. Dort gibt es einige Restaurants und man kann sich für die Weiterfahrt stärken. Am späten Nachmittag, als ich dort ankam, war allerdings nicht mehr viel los und ich fuhr gleich weiter.
Mitten im Ort, gut ausgeschildert, beginnt auch der Wanderweg zu den „Devils Punchbowl Falls“ Vom Parkplatz aus ist es nur eine kurze Wanderung, aber es lohnt sich bestimmt bei besserem Wetter. Und du kannst Neuseelands Natur wieder hautnah erleben.
Camping am Arthurs Pass
Kurz nach Arthurs Pass, in Richtung Osten findest du gleich zwei DOC Campingplätze. Der erste „Greyneys Camping Ground“ und auch der Zweite: der „Klondyke Corner Camping Ground“ liegen direkt an der Straße.
Für den Notfall kannst du hier übernachten. Wobei mir der zweite, bei meinem kurzen Besuch, besser gefallen hat. Den kannst du auch in einem meiner Videos sehen, die ich weiter unten eingebaut habe.
Du musst jedenfalls nicht lange suchen und auch nicht Kilometerweit über Schotterpisten durch den Busch fahren um die DOC Plätze zu finden.
Die sehenswerten Castle Rocks
Für mich war jedoch die Fahrt für diesen Tag noch nicht zu Ende und ich fuhr weiter. Das Wetter ist auf dieser Seite der neuseeländischen Alpen wesentlich besser.
Die Fahrt entlang der Flussbetten des Bealey River und des Waimakariri River war wunderschön. Dann geht es am Lake Pearson entlang, weiter auf dem „Great Alpine Highway“, an Castle Hill vorbei, zu den Castle Rocks, die ich bei sehr schönem Wetter erreichte.
Die „Castle Rocks“ sind eine wirklich unglaubliche Felsformation, und nur einen kurzen Spaziergang von der Straße entfernt. Die Natur hat die Landschaft hier wieder sehr kreativ und dramatisch gestaltet.
Das eine oder andere „Wooow“ wirst du nicht vermeiden können wenn du diese Felsformation besuchst. Solche Filmreifen Landschaften, die oft tatsächlich als Drehorte herhalten müssen findest du in Neuseeland oft.
Es ist ein sehr guter Ort um einen Zwischenstopp einzulegen und sich die Beine zu vertreten.
Weiter ging es durch die herrliche Neuseeländische Landschaft zum Lake Lyndon. Und dann, war ich auch schon wieder in den Canterbury Plains kurz vor Springfield. Felder, Wiesen, Riesenhecken, alles blüht und du spürst den Frühling wieder mit jedem Atemzug.
Danach, hinter Darfield kommst du zu einer außergewöhnlichen Kreuzung.
Von Charing Cross aus, führen Sternförmig 8 Straßen in die umliegende Gegend. Die meisten davon zirka 8 Kilometer lang Schnurgeradeaus.
Ich nahm die Telegraph Road und hätte dadurch das Lenkrad für 20 Kilometer festbinden können. Auf der ganzen Strecke kam mir nur ein einziges Auto entgegen.
Ich liebe Neuseeland.
In Rakaia stoppte ich dann und verbrachte die Nacht auf dem Parkplatz bei der großen Forelle. Toilette und Waschgelegenheit ist dort ja auch und so störte es wohl niemanden, dass ich dort stand und im Auto übernachtete.
Wie geht es weiter?
Der nächste Tag war Sonntag und ich hatte mich entschieden noch mal nach Dunedin zu fahren.
Mit Margareth im Castle in Aramoana hatte ich bereits wieder Kontakt aufgenommen und angefragt, ob ich nochmal kommen könnte und ob Platz ist.
Das „ja gerne, du kannst jederzeit kommen“ hat mich sehr gefreut. Meine Lieblingsstadt in Neuseeland, Dunedin, erwartet mich also.
Oamaru ist meine zweite Lieblingsstadt auf der Südinsel und wartete mit einer Riesenüberraschung auf mich. Doch dazu mehr im nächsten Artikel.
Hier sind noch die Videos und die Bildergalerie zum Beitrag.