Eine Überraschung auf dem Weg nach Dunedin
Rakaia, ein Ort direkt an der S1, südlich von Christchurch. Hier, auf dem Parkplatz bei der großen Forelle, verbrachte ich die Nacht zum Sonntag. Da dort auch Waschgelegenheit und Toilette vorhanden sind, störte es wohl niemanden, dass ich dort im Auto übernachtete.
Der Platz hinter den Sanitäranlagen ist als Dump Station für „Self-Contained Vehicles“ ausgewiesen. Ich stellte mich am Rand unter den großen Baum und hatte meine Ruhe.
Der nächste Tag war mein letzter Sonntag auf dieser Reise. Ich kam gerade über Arthurs Pass von der Westküste (Hier), und hatte mich entschieden die verbleibenden vier Tage nicht in Christchurch zu verbringen, sondern noch mal nach Dunedin zu fahren.
Das war, für mich, eine der besten Entscheidungen, die ich auf meiner ersten Neuseelandreise getroffen habe.
Mit Margareth, im Castle in Aramoana, hatte ich bereits wieder Kontakt aufgenommen und angefragt, ob ich nochmal kommen könnte. Das „ja gerne, du kannst jederzeit kommen“ hat mich sehr gefreut. Meine Lieblingsstadt in Neuseeland, Dunedin, erwartet mich also.
Vorher, auf dem Weg passierte aber noch einiges. Oamaru ist die zweite Stadt auf der Südinsel, in der ich mich sehr wohl gefühlt habe. Und Oamaru wartete mit einer Riesenüberraschung auf mich.
Eine Zeitreise à la H. G. Wells?
Es ging schon auf dem Weg nach Oamaru los. Je näher ich der Stadt mit dem Steampunkmuseum und dem viktorianischen Bezirk kam, desto mehr fielen mir die Oldtimer auf.
Immer wieder kamen mir herausgeputzte alte Fahrzeuge entgegen oder fuhren in meine Richtung.
Zuerst dachte ich an Sonntagsausflüge der Einheimischen. In Oamaru angekommen kam ich mir jedoch vor wie auf einer Zeitreise.
Als ich dem Zentrum und dem Künstlerviertel in der Tynestreet, beim Hafen, näherkam, sah ich auch noch auf den Fußwegen Menschen in Kostümen aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
War mein Mietwagen etwa eine Zeitreisemaschine à la H. G. Wells? Spaß beiseite, das musste ich mir einfach näher ansehen.
Ich fand schließlich einen Parkplatz, weit oben auf der Tees Street, und machte mich voller Neugier und Vorfreude auf den Weg in Richtung Hafen, in den historischen Stadtteil von Oamaru.
Oamaru zelebriert seine koloniale Blütezeit in einer jährlichen Metamorphose
Eine Schau, was dort abging. Es war wirklich wie ein Schritt zurück in der Zeit. Du spürst die Nostalgie dieser vergangenen Ära, direkt im Herzen von Oamarus viktorianischem Bezirk, und bist fasziniert.
Schon vor dem abgetrennten Bereich, für den ich die 5 NZD Eintritt gerne zahlte, waren Musiker und andere Künstler mit Ihren Ständen zu sehen.
Wer wollte, konnte historische Kostüme ausleihen und viele haben das auch getan.
Hier habe ich dir mal, zum Anschauen, die Website mit den Kostümen verlinkt:
Viktorian Oamaru Kostüme
Es war einfach herrlich hier zu sein und an diesem Event teilnehmen zu können.
Das Universum hat mich also wieder in die richtige Richtung geschickt, dachte ich und nahm mir gleich noch vor, wiederzukommen.
Dieses Jahr klappt das auch wieder und ich freu mich jetzt schon.
Die ersten gutgelaunten Menschen, traf ich dann gleich am Einlass. Einer der viktorianisch gekleideten Kartenabreißer bemerkte wohl, dass ich kein Einheimischer war und fragte mich woher ich komme.
Als ich ihm sagte das ich aus Deutschland komme, war er sehr erfreut fragte er mich gleich woher in Deutschland und warum Neuseeland, warum Oamaru.
Er erzählte noch ein Stück von Gästen aus England, Frankreich, Amerika und Japan, bevor er mir eine schöne Zeit und viel Spaß wünschte.
Schon die Begrüßung war wunderbar und die gute Laune ansteckend. ich tauchte vergnügt in das Gewusel aus Gästen, mit und ohne Kostümierung, ein.
Dabei fragte ich mich nochmals ob das nun nur der Zufall war, der mich nochmal nach Oamaru brachte. Und das genau am Tag des Festivals.
Die Eindrücke, die ich vom ganzen Treiben hier hatte, lassen sich wieder nur mit Worten wie: faszinierend, phantastisch oder herrlich beschreiben. Ich war begeistert.
Harbour Street und Tyne Street, Straßen voller viktorianischer Gebäude
Die Harbour Street und die Tyne Street befanden sich im abgesperrten Bereich. Und zwischen den vielen Ständen mit Souvenirs, Schmuck und anderen Dingen findest du auch noch Eingänge zu Shops, Antiquitätenläden, Galerien, Kunsthandwerkern, Cafés und Restaurants.
Gleich im ersten Gebäude, der „New Zealand Whisky Collection“ fand ich hinter den Gasträumen, in einer alten Werkhalle, eine Art Flohmarkt.
Hier war noch eine dieser alten Transmissionen installiert, oder besser „noch von Anno dazumal“ vorhanden.
Danach kamen Geschäfte und Galerien wie die „Grainestore Gallery“ in der Harbour Street, einer wunderbaren Straße voller viktorianischer Gebäude, in der du vorn an der Ecke die bekannte Bäckerei findest. Ein Foto von der Bäckerei hatte es letztes Jahr sogar in den Neuseelandkalender von „360° Neuseeland“ geschafft.
Von dort aus kam ich zur Tyne Street und dort ist gleich rechts das Steampunkmuseum, über diese außergewöhnliche Sehenswürdigkeit in Oamaru kannst du in weiteren Artikeln hier, mehr erfahren.
Oamaru, Steampunk und viel mehr
Das Steampunk Headquarter Teil 1
Das Steampunk Headquarter Teil 2
Geschichte zum Anfassen und Ausprobieren
Nach Links, die Tyne Street entlang fand ich noch mehr Stände, jede Menge kostümierter Menschen und alte Fahrzeuge, Dampfmaschinen, und auch Dampftraktoren. Herrlich die alte Technik in Betrieb zu sehen.
Eines dieser Fahrzeuge ähnelte einem Benz-Patent-Motorwagen von 1886. Der Clou dabei war, dass die Leute damit herumkutschiert wurden. Geschichte zum Anfassen und Ausprobieren. Nicht hinter Glas oder abgesperrt und nur aus zwei Meter Entfernung zu betrachten.
In den Bildern und Videos unter diesem Artikel kannst du vielleicht nachvollziehen was ich damit meine, und warum ich meine zweite Reise so geplant habe, dass ich wieder an diesem Event teilnehmen kann. Geschichte zum Anfassen ist halt schöner als Museen in denen es nach Mottenkugeln müffelt.
Suchst du dir den Frühling auf der Südhalbkugel als Reisezeit aus, und bist auf der Südinsel von Neuseeland, solltest du die Waitaki, Oamaru Viktorian Fete nicht verpassen.
Mich jedenfalls hat das Event in Oamaru vollends begeistert und ich freue mich schon riesig auf das Fest in diesem Jahr.
Oamaru ist aber auch so einen Besuch wert. Ob es nun das Steampunkmuseum, die Architektur, die Galerien, die Museen in der Stadt oder ein Besuch der Pinguinkolonie sind. Oamaru ist eine außergewöhnliche Stadt und eben typisch Neuseeland.
Ich liebe Neuseeland.
Auf der Nordinsel findet in Napier, ebenfalls jährlich, ein ähnlicher Event statt. Das Art Deco Festival ist aber immer im Februar.
Napier wird oft die “Art Deco Capital of the World” genannt, hab ich gelesen. Die “Art Deco” Zeit war zwar in den 19-dreißiger Jahren, aber schaue ich mir die Konzentration von Gebäuden im Stil Zeit an, ist das sehr interessant. Auf meiner nächsten Reise ist Napier und Hawke’s Bay auf jeden Fall in meiner Reiseplanung.
Ich habe dir noch ein paar Links zu passenden Websites über Oamaru und das Viktorian Festival eingebaut. So kannst du meine Begeisterung noch besser verstehen und wirst vielleicht angesteckt.
Bildergalerie Whitestonecity
NETWORK WAITAKI VICTORIAN FETE Sunday 19 November 2017
2017 Steampunk NZ Festival at Victorian Precinct Oamaru
Hier sind noch die Videos und die Bildergalerie zum Beitrag. Ich habe wegen der Menge der Bilder mal mehrere Galerien eingebaut.