Auf dem Weg durch die Marlborough Sounds

Nach der Nacht auf dem Campingplatz in Rarangi fuhr ich zurück nach Picton. Von dort aus führt der Queen Charlotte Drive, in westlicher Richtung nach Havelock. Auch so eine traumhafte Strecke, auf der du am Rand der Buchten des Marlborough Sounds entlangfährst.

Nach Morgentoilette, Frühstück und einem guten Kaffee, den ich mir mit meinem kleinen Gaskocher kochte, war ich also wieder auf dem Weg.
Irgendwie stimmt in Neuseeland auch der Spruch: „Der Weg ist das Ziel“! Vor allem, wenn du dir die passenden Straßen aussuchst.

Ein toter Wald direkt neben der Straße

Die Fahrt, über Tuamarina nach Picton dauerte zirka eine halbe Stunde und war ziemlich unspektakulär.
Tuamarina, Picton, Para SumpfBis auf eine Stelle hinter Tuamarina, als ich bereits wieder auf der Staatsstraße 1 unterwegs war.
Hier fielen mir die abgestorbenen Bäume auf, die links von der Straße das ganze Tal bedeckten.
Das machte mich Neugierig.

Ich fragte mich, ob hier auch die Umwelt so verschmutzt und vergiftet wird, wie an anderen Orten.
Aber nein, dort wird ein Feuchtgebiet, der Para-Sumpf, Renaturiert und dazu muss der Weidenbestand entfernt werden.
Wasserstraßen und Inseln als Lebensraum für Vögel sollen entstehen, und Gehwege sollen den Zugang für die Öffentlichkeit ermöglichen. Ein langfristig gutes Projekt, denke ich.

Noch ein kurzer Halt in Picton

Das Wetter war wieder sehr schön und so holte ich mir im EcoWorld Aquarium noch einen Kaffee, setzte mich damit in den kleinen Park am Hafen, genoss noch mal den Ausblick über die Bucht und sah zu, wie eine der Fähren den Sound in Richtung Wellington verließ.

Queen Charlotte Drive

Queen Charlotte Drive, Picton, NZ, SüdinselDann startete ich in Richtung Nelson. Also, zirka 300 Meter zurück, nach rechts in die Dublin Street, und am nächsten Kreisverkehr halb rechts auf den Queen Charlotte Drive.
Von jetzt an fährst du auf dieser Scenic Route bis Havelock. Dann weiter westwärts auf der Staatsstraße 6, und schließlich bis Nelson wieder in Richtung Süden.

Die Westküste. Westport, die Pancake Rocks, Greymouth, Hokitika und der Lake Mahinapua waren von Nelson aus meine weiteren Ziele, aber dazu später.

Über den Queen Charlotte Drive, der Verbindungsstraße nach Havelock, wurde in Berichten geschwärmt, die ich vor meiner Reise gelesen hatte. Dadurch hatte ich diese Strecke quasi schon vorprogrammiert. Da muss ich lang, dachte ich schon bei der Planung. Ich wurde nicht enttäuscht.

Picton ist für die Strecke der beste Startpunkt. Und diesen Weg solltest du auch unbedingt nehmen.
Einfach herrlich.
Queen Charlotte Drive, NZDie Straße selbst ist etwas schmaler. Sie führt bergauf und bergab zu großen Teilen an der Küste entlang. Natürlich mit vielen sehr schönen Ausblicken über die Buchten des Marlborough Sounds.
Halte so oft wie möglich an. Es sind unvergessliche Eindrücke, die du von dort mitnimmst.

Queen Charlotte Drive, NZ SüdinselAuf der Fahrt durch kleine Ortschaften mit wohlklingenden Namen, wie: Ngakuta Bay oder Momorangi Bay, lohnt es sich überall anzuhalten und diese Plätze einfach ein Stück zu genießen.
Die Aussichten über den Grove Arm, dem letzten Teil des Queen Charlotte Sounds, hinüber nach Onahau Bay, Bottle Bay oder Umungata Bay sind einfach toll.

Abstecher in die Sounds

Nimm dir in Linkwater die Zeit, nach rechts in die Kenepuru Road abzubiegen. Nach knapp 5 Kilometern erreichst du den Mahau Sound und ein Stück weiter den Kenepuru Sound.

Je weiter du fährst, desto unberührter und dünnbesiedelter wird die Küste der Sounds. Die Aussichten über die Buchten, auf die Berge gegenüber werden dafür immer schöner.

Es ist eine einmalige, spektakuläre Landschaft. Die Straße windet sich an der Küstenlinie entlang und du wirst immer wieder nach Haltepunkten Ausschau halten um diese Ausblicke festzuhalten.
Allerdings ist es nicht einfach, solche Punkte zu finden. Du wirst bestimmt viel laufen müssen um die besten Plätze für Fotos zu erreichen.

Queen Charlotte Drive, Marlborough SoundsAn vielen Stellen mit wundervollen Ausblicken ist Anhalten leider unmöglich.
Es wird dir aber schwerfallen, den ständigen Verlockungen zu widerstehen. So bleibt eigentlich nur der Fußmarsch!
Mir ist das oft passiert. Mit Haltepunkten und Parkmöglichkeiten sind sie hier sehr sparsam, was man bei den Kurvenreichen Strecken durchaus verstehen kann. Aber wie heißt einer meiner Lieblingssprüche? „Nichts von Wert war jemals einfach“!

Der „Pelorus River“ und das „Rai Valley“

Bevor du den nächsten Abstecher durch das Rai Valley nach Okiwi Bay machst, solltest du kurz vor der Pelorusbridge links runter zum Café fahren.
Dahinter ist ein sehr schöner Campingplatz. Und ein Stück zu Fuß auf der anderen Seite der Straße befindet sich die Pelorus River Swing Bridge.
Auch die solltest du aufsuchen. Der Spaziergang dorthin lohnt sich auf alle Fälle.

Das Tal des „Pelorus River“ ist einfach wunderschön. Hier fließt der Rai River in den Pelorus River, der schließlich ein paar Kilometer weiter, bei Havelock, in den Mahau Sound mündet.

Camping in der Region

Beim Café an der Pelorus Bridge ist auch interessanter ein Campingplatz. Der Pelorus Bridge Camping Ground kostet 11 $ pro Nacht, hat dafür aber auch einiges zu bieten.
Man soll zwar vorher buchen, aber in der Vorsaison ist es auch möglich nach einem Stellplatz zu fragen, wenn du dort eintriffst.

Wenn es doch nicht klappt, macht nichts. Du findest in der Nähe weitere schöne Campingplätze, auf denen du Übernachten kannst.

In Momorangi Bay zum Beispiel, kurz vor der Ortschaft Rai Valley (sogar gratis), auf dem Alfred Stream Reserve – Campingplatz, oder kurz nach Rai Valley, direkt am Fluss den Brown River Reserve – Campingplatz.
Du kannst also etwas bleiben und dir von diesen Startplätzen aus, die Region näher ansehen und die Ruhe und Einsamkeit der wundervollen Natur Neuseelands in vollen Zügen genießen.

Weiter in Richtung Nelson führt der Kurvenreiche State Highway 6 über Berge nach Hira. Kurz nach der Ortschaft lohnt sich auch der Abstecher zur Cable Bay, auf die Insel Pepin Island und zur Delaware Bay.
Dort hast du einen sehr schönen Blick über die Tasman Bay. In Cable Bay findest du auch einen sehr schönen Holiday Park, Campingplatz.

Fazit

Der Queen Charlotte Drive, von Picton nach Nelson ist ein besonderes Erlebnis, und gehört für mich zu den wichtigsten Routen auf der Südinsel Neuseelands.
Ich hätte mir bereits auf dieser Reise viel mehr Zeit für diese paradiesische Ecke Neuseelands nehmen sollen. Das werde ich nächstes Mal nachholen, alle möglichen Routen abfahren und auch einige Wanderungen dort unternehmen.

Im nächsten Beitrag (Hier) werde ich meinen Besuch in Nelson beschreiben. Auch so eine quirlige, wunderschöne Stadt, die du nicht einfach nur durchfahren solltest. Schon um den Original Ring aus den „Herr der Ringe“ Filmen zu sehen, lohnt sich ein Besuch.

Hier kommst du gleich zu den weiteren Artikeln über Picton, und die Marlborough Sounds
Picton, das Tor zur Südinsel Teil 1
Picton, das Tor zur Südinsel Teil 2
Der Campingplatz bei Rarangi

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