Die südlichste Stadt Neuseelands
Nach dem Besuch von Bluff machte ich mich auf den Weg nach Invercargill. Ich war immer noch etwas enttäuscht davon, dass ich die 11.00 Uhr Fähre nach Stewart Island verpasst hatte, wollte aber auch nicht bis zum nächsten Tag warten.
Mal sehen, ob mir Invercargill dabei helfen kann, etwas von diesem kleinen Ärgernis zu überwinden. Bevor ich weiter nach Queenstown fahre, sehe ich mir die Stadt näher an.
Die Southland Plains und der Fiordland-Nationalpark
Da Invercargill die südlichste Stadt Neuseelands ist, lohnt sich ein Besuch auf alle Fälle. Weiter südlich kommt ja nur noch Bluff und Stewart Island.
Invercargill ist die Distrikthauptstadt der sehr dünn besiedelten Region Southland. Die Southland Plains in denen Invercargill liegt, sind eine weitläufige Ebene.
An deren westlichem Rand findest du den Fiordland-Nationalpark, und der ist schon gewaltig groß.
Es ist das größte Schutzgebiet des ganzen Landes und nimmt den ganzen Südwesten der Südinsel ein.
Er ist nur von wenigen Straßen durchzogen, und große Teile dieses Gebiets darf man ohne Genehmigung nicht einmal betreten.
Invercargill präsentiert sich Kühl und Grau
In der Stadt war nicht viel los. Okay, es war ja auch Sonntag. Vielleicht wirkte die Stadt ja auch dadurch etwas verschlafen.
Hinter dem großen Kreisverkehr, auf dem das „Boer War Memorial” steht, fuhr ich weiter die Dee Street hoch.
Beim Tanken am Vormittag hatte ich schon das Hinweisschild auf die I-Site entdeckt. Dort wollte ich auf jeden Fall vorbeischauen.
Ab dem Denkmal befindest du dich auf der Staatsstraße 6. Auf ihr kommst du über Queenstown, Wanaka, Haast, und Hokitika an der Westküste entlang bis Nelson und schließlich Picton.
Die Staatsstraße 1 mündet auch in diesen Kreisverkehr. Auf ihr kommst du an der gesamten Ostküste entlang über Dunedin, Oamaru, Timaru, Christchurch, Kaikoura und Blenheim ebenfalls bis nach Picton.
Auf beiden Straßen kannst du also die ganze Insel durchqueren.
Die Stadt präsentierte sich kalt und, naja, ich sag mal etwas grau. Es ist nicht gerade die Boomtown in Neuseeland, und das Leben hier scheint noch etwas ruhiger abzulaufen, als in den anderen Städten.
Als die Sonne ab und zu mal durch die Wolken lugte, tauchte sie die Gebäude an der Hauptstraße in bunte Farben. Das machte alles etwas freundlicher.
Invercargills I-Site und das Southland Museum
Die I-Site befindet sich im „Invercargill Southland Museum“, in dem du einiges zur Maori Geschichte und zu Natur und Landschaft in dieser Gegend erfahren kannst.
Informationen zu Aktivitäten in Invercargill und Umgebung erhältst du in der I-Site natürlich auch. Der ziemlich große Park, der sich hinter dem Museum erstreckt ist auch sehenswert. Im Frühling und im Sommer ist es bestimmt schön dort spazieren zu gehen und sich umzusehen.
So weit unten im Süden schien der Frühling allerdings noch nicht so richtig angekommen zu sein. Ich entschied mich also nach dem kurzen Besuch der I-Site wieder in Richtung Zentrum zu fahren.
Autos am Strand bei Oreti Beach
Kreuz und quer fuhr ich ein paar Seitenstraßen entlang, um einen kleinen Überblick zu bekommen. Schließlich landete ich in West-Invercargill und fuhr am Flughafen vorbei über Otatara zum Oreti Beach.
Auf den letzten hundert Metern vor dem Strand lag immer mehr Sand auf dem Asphalt und dann war die Straße zuende.
Auf einmal fuhr ich direkt am Strand entlang. Einige Autos standen bereits dort, und es schien normal zu sein hier zu parken.
Der Sand war nicht gerade fest, und da ich nicht steckenbleiben wollte, fuhr ich gleich wieder zurück bis zur asphaltierten Fläche. Zu Fuß gefiel mir das schon besser. Aber lange blieb ich nicht, denn trotzdem die Sonne jetzt schien, war es ziemlich kalt und windig. Also zurück in Richtung Stadt.
Unglaublich. Ein Werkzeugladen voller Oldtimer
Einen Parkplatz zu finden, war auch hier kein Problem. Mehr zufällig parkte ich genau neben einem Werkzeugladen (Hammer Hardware). Dort sah ich Oldtimer, Autos und Motorräder durch die Schaufenster und dachte erst an ein Museum.
Natürlich wollte ich mir das näher ansehen und freute mich, dass der Laden trotz des Sonntags geöffnet hatte.
Es war ein ganz normaler Laden für Werkzeuge und Heimwerkerbedarf. Nicht die große Angebotspalette, wie in den Bunnings-Märkten, aber okay.
Zwischen den Regalen mit den Waren stand alles voll mit alten Motorrädern und Autos aus längst vergangenen Zeiten. Sogar eine alte BMW war dabei, herrlich.
Das war mal eine außergewöhnliche Idee, Kunden anzulocken. Nach passenden Vergleichen in Deutschland suchte ich erst gar nicht.
Ausstellungen in den Hauptgängen unserer Einkaufszentren gibt es zwar jede Menge, aber direkt in Läden, zwischen den Regalen, habe ich so etwas noch nirgends gesehen. In der Galerie findest du einige Bilder von diesen Unikaten.
Von dort aus lief ich ein ganzes Stück die Hauptstraße entlang in Richtung Süden.
Die meisten Geschäfte waren allerdings geschlossen. Nachdem ich in einer Seitenstraße, der Don Street, vor einem Gebäude die riesige Skulptur eines Regenschirms entdeckt hatte, dreht ich wieder um, lief zurück zum Auto und fuhr los in Richtung Queenstown.
Wieder in Richtung Norden
Ich entschloss mich, nicht auf der Staatsstraße 96 in Richtung Lake Manapouri zu fahren. Auch hinter Lumsden, am Abzweig der 94 in Richtung Te Anau, fuhr ich weiter geradeaus.
Ja, ich weiß, unvergessliche Momente sind mir da entgangen. Aber das Ziel meiner Reise war ja hauptsächlich die Ostküste, Dunedin und Oamaru.
Auch Queenstown besuchte ich nur, weil ich einmal hier unten in Bluff war. Die meisten Orte, über die so viel in Prospekten und auf den Reiseseiten geschwärmt wird, interessierten mich nicht so sehr.
Jedenfalls nicht auf dieser Reise, denn ich wollte mehr von dem sehen, das in den Prospekten ausgelassen/weggelassen und (warum auch immer) nicht erwähnt wird. Wenn’s verschwiegen wird, muss es ja noch schöner sein, denk ich dann oft, und das reizt mich noch mehr.
Dunedin zum Beispiel, ist eine so faszinierende Stadt, aber in Reiseberichten/Reisedokus war Dunedin meist kaum eine Erwähnung wert. Dabei gibt es dort so viel zu sehen. Selbst ich habe noch nicht alles entdeckt, und obwohl ich insgesamt 7 Tage dort war, habe ich schon wieder einige Markierungen fürs nächste Mal in Google Earth eingetragen.
Auch auf den Reiserouten vieler Touristikanbieter führt die Strecke oft an Dunedin und Oamaru vorbei. Verstehe ich nicht. Hoffentlich ändert sich das, denn es gibt an der Ostküste sehr viele interessante Orte. Nicht nur Moeraki, Akaroa und Kaikoura.
Hier sind noch die Links zu meinen bereits veröffentlichten Beiträgen über die Catlins:
Kaka Point und Nugget Point
Owaka auf dem Weg nach Papatowai
Die Purakaunui Wasserfälle
Papatowai
Curio Bay und die Niagarafälle
Lignite-Pit Scenic Stop
Stirling Point in Bluff