Die Catlins – im Süden Neuseelands Teil 4
Genauso habe ich mir das vorgestellt. Ein kleiner, aber sehr schöner Urlaubsort, ähnlich wie Karitane (Hier) nördlich von Dunedin oder Kaka Point, das ich (Hier) auch bereits beschrieben habe.
Papatowai an der Mündung des Tahakopa River
„Papatowai“ liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Dunedin und Invercargill an der Pazifik-Küste, neben der Mündung des „Tahakopa River“.
Ich habe letztens erst gelesen, dass nur zirka 30 Personen ständig hier leben, und die meisten der Häuser als Ferienhäuser genutzt werden.
Die Bevölkerungszahl soll während der Ferienzeiten dramatisch ansteigen, vor allem rund um Neujahr und Ostern. Kann ich mir gut vorstellen, so schön wie es hier ist.
Ankunft, am Tahakopa entlang
Erst fuhr ich durch den kleinen Ort „Maclennan“ und ein Stück links neben dem Fluss „Tahakopa“. Die Aussicht war dort schon herrlich.
Als ich über die nächste One Lane Bridge fuhr, sah ich direkt die breite Mündung des „Tahakopa“ vor mir. Traumhaft, dachte ich noch, als kurz danach bereits die ersten Häuser von „Papatowai“ auftauchten.
Die Grundstücke waren allerdings ziemlich zugewachsen, und hinter dem dichten Buschwerk waren die Häuser nur zu erahnen.
Die brauchen wenigstens keinen frisch gemähten Rasen vorzuweisen und haben hinter den Sträuchern ihre Ruhe.
Ein paar Meter weiter ist links ein großer Platz mit einem Store. Dort geht es auch zur „Papatowai Campsite“, falls du hier übernachten willst.
Der DOC Standard Campingplatz in Papatowai
Was ich gleich hinter einem kleinen Store und einer Tankstelle vorfand, war ein sehr schöner und ruhiger Platz, zugewachsen mit Bäumen und Buschwerk.
Du kannst hier, zirka 100 Meter vom „Tahakopa River“ entfernt, ungestört Campen.
800 Meter weiter mündet der Fluss in den Pazifik.
Das ist also auch die ungefähre Entfernung zum Strand.
Schön, groß und gut gepflegt ist dieser DOC Standard Campingplatz in „Papatowai“. Du findest saubere Toiletten, wie überall auf den DOC Plätzen der Südinsel, und auch Kochmöglichkeiten stehen zur Verfügung.
Okay, der Strand ist nicht ganz so nah, aber er ist gut erreichbar und jetzt auch nicht soo… weit weg.
Wanderwege führen vom Platz aus auch in die Catlins, und du kannst Neuseelands Natur auch von hier aus hautnah erleben.
Auf jeden Fall ein empfehlenswerter Campingplatz, und wenn ich wieder in den Catlins bin, werde ich dort vielleicht übernachten. Die Auswahl wird ja immer größer für mich.
Ich lerne ja immer mehr schöne Campingplätze kennen und da ich ja nicht nur campen und übernachten will, werde ich beim nächsten Mal wohl die Qual der Wahl haben.
Das ist aber besser, als auf einzelne Plätze angewiesen zu sein, oder wild zu campen und das Risiko einer Geldstrafe einzugehen.
Wieder ein gut gepflegter Rastplatz an der Flussmündung
Wie du im Video (unten in der Galerie) sehen kannst, gibt es in „Papatowai“ auch noch einen gut gepflegten Rastplatz. Natürlich auch mit sauberen Toiletten, wie überall.
Dort an der Mündung des „Tahakopa River“ kannst du ganz gut parken, dir den Ort ansehen oder den Strand besuchen. Der ist auf dieser Seite der Flussmündung allerdings relativ kurz.
Um auf die andere Seite zu kommen, musst du entweder durch den Fluss oder auf den Parkplatz vor der Brücke am Ortseingang.
Die Lost Gypsy Gallery
Das Hinweisschild auf die örtliche Attraktion, die „Lost Gypsy Gallery“, ist mir bei meiner Ankunft in „Papatowai“ bereits aufgefallen. Im Video unten kannst du es auch gut erkennen.
Übersehen geht sowieso nicht. Am Straßenrand, direkt neben dem beweglichen Blech-Wal, steht eine lebensgroße Puppe mit dem Schild „Curios“ in den nach oben gestreckten Händen.
Dort musst du auch unbedingt hin. Da zieht es dich förmlich auf den kleinen Parkplatz.
Als ich auf dem Rückweg dort ausstieg, hatte ich kurz den Gedanken an eine Filiale oder Außenstelle des Steampunk Headquarters in Oamaru (Hier) im Kopf.
Hier ist auf jeden Fall auch jede Menge Phantasie im Spiel.
Leider war niemand da, und ich konnte mir das Ganze nur von außen ansehen. Noch ein Grund mehr, wiederzukommen, dachte ich mir. Gelesen hatte ich, dass man dort auch einen guten Kaffee trinken und mit dem Besitzer reden kann.
Hinter dem Wohnwagen ist noch mehr Selbstgebautes zu sehen. Witzig und sinnfrei vielleicht manches, aber eben Kunst, die sich dem Betrachter erschließt oder eben nicht.
Allerdings würde der Eintritt im hinteren Teil, dem „Winding Thoughts Theatre“ 5 NZ$ kosten.
Die hätte ich bestimmt gerne bezahlt, aber ich habe wohl einen schlechten Zeitpunkt erwischt. Also, auch beim nächsten Mal und dann dafür ausführlicher.
Die andere Seite von Papatowai. Der scheinbar unberührte Strand
Auf meinem Rückweg fuhr ich auf den Parkplatz am Ortseingang. Ich wollte mir unbedingt noch die längere Seite des Strandes ansehen. Die ganze Aktion dauerte dann allerdings zirka drei Stunden, von denen ich keine Minute bereue. Denn auch dort konnte ich wieder Neuseelands Natur hautnah erleben.
Vom Parkplatz aus ist es allerdings ein ganzes Stück zu laufen. Zirka 1,5 Kilometer sind es bis zur Mündung, dann wirst du aber mit 3,5 Kilometern Strand belohnt.
Der undurchdringliche Urwald der Catlins reicht hier bis zum Strand.
Einsamkeit, Ruhe, das Rauschen des Pazifiks und die Geräusche aus dem Wald machten dieses Stück Strand zu einem unvergesslichen Erlebnis für mich.
Hier hatte ich durch die scheinbare Unberührtheit des Strandstücks, mit etwas Phantasie, das erste Mal dieses Gefühl einer Zeitreise.
Und ich dachte mir, hier könnte jetzt jeden Moment ein Dinosaurier aus dem Wald kommen.
Es fühlte sich jedenfalls so an, als ob ich allein in einer vollkommen anderen Welt wäre.
Keine Häuser zu sehen, keine Menschen, nur ein paar Möwen. Herrlich. So ähnlich muss es Robinson auch erlebt haben, allerdings jahrelang. Zum Glück hatte ich zurück in die Zivilisation nur ein, zwei Kilometer.
Ungern machte ich mich auf den Rückweg zum Parkplatz. Aber ich wollte heute noch nach „Curio Bay“ und zu meiner geplanten Übernachtung „Lignite-Pit Scenic Stop“ in „Ashers“, kurz vor „Invercargill“.
Dieses ganz besondere Schmuckstück hatte ich mir zuhause bereits zum Übernachten ausgesucht. Dort findest du neben dem Campingplatz einen wunderschönen, riesengroßen Garten, der um einen See herum angelegt ist. Da könnten einige andere botanische Gärten neidisch werden. Doch dazu mehr im nächsten Artikel.
Meine bereits veröffentlichten Beiträge über die Catlins findest du hier:
Kaka Point und Nugget Point
Owaka auf dem Weg nach Papatowai
Die Purakaunui Wasserfälle
Curio Bay und die Niagarafälle
Lignite-Pit Scenic Stop
Stirling Point in Bluff
Weit weg von den Massen. Vielleicht nur Neuseelander, nur ein paar Eltern und ihre Kinder. Ansonsten hatten wir das Hotel fast fur uns alleine. Beachcomber Ort. Nicht verschwinde Schonheit Kategorie, aber ein angenehmer Spaziergang am Strand.
Hallo Angelika,
sorry für die späte Antwort, aber ich bin erst seit ein paar Tagen wieder zurück aus Dunedin.
Mir gefällt es auch am besten, wenn man alleine am Strand unterwegs ist. Und die Natur, dort in den Catlins, tut ihr bestes um mich immer wieder zum Lächeln zu bringen.
Viele Grüße
und noch ein schönes Weihnachten
Steffen