Die Catlins – im Süden Neuseelands Teil 3
An diesem Samstag hatte ich schon einiges gesehen. In den Catlins reiht sich ein schöner Platz an den anderen. Die Entfernungen zwischen den ganzen Sehenswürdigkeiten sind gar nicht so groß. Erst Kaka Point, Nugget Point und Waihola (Hier), dann Owaka (Hier), und jetzt will ich zu den bekannten Purakaunui Wasserfällen.
Am „Catlins Lake“ entlang zu den Purakaunui Falls
An der Straße in Richtung Papatowai fahre ich ein ganzes Stück am „Catlins Lake“ entlang, über eine „One Lane“ Bridge am „Catlins River“. Gleich nach der Brücke sah ich ein großes braunes Schild mit der Aufschrift: Purakaunui Falls 9 km.
Rechts ging es weiter nach Papatowai. Aber da will ich ja erst später hin, dachte ich und fuhr links weg. Die Straße machte hier einen großen Bogen, und der brachte mich zum nächsten Abzweig.
Der DOC Campingplatz am Purakaunui Bay
Dort ging es nach links über die „Long Point Road“ zum Purakaunui Bay und zu einem wunderbaren Campingplatz, direkt am Strand.
Es ist einer dieser einfachen Standard-DOC-Campingplätze (Hier) an der Küste der Otago Region, auf denen die Übernachtung nur 6$ kostet.
Ein Schnäppchen für dieses schöne Fleckchen Erde, dachte ich mir, als ich dort am Strand stand.
Einen guten Surfstrand findest du südlich des Lagers (hab ich gelesen). Surfer waren keine zu sehen, als ich dort war.
Jacks Blowhole ist zirka 10 km nördlich. Und die Insel „Cosgrove Island“, unterhalb des Campingplatzes ist ein sogenanntes „Wildlife Refuge“.
Neuseelands Natur und die Tierwelt kannst du am „Purakaunui Bay“ also auch hautnah erleben und sehr gut beobachten.
Kein einziger Camper zu sehen, ich war vollkommen allein. Ich schaute nochmal auf meine Uhr. Zu früh um hier zu bleiben. Schade, aber für die nächste Reise muss ich mir die Zeit so einteilen, dass ich abends hier ankomme.
Ich notierte mir kurz diesen Plan und fuhr danach die 6 Kilometer Schotterpiste zurück.
Weiter zu den Wasserfällen. Meine Freude über die jetzt wieder asphaltierte Straße dauerte nicht lang. Nach nur anderthalb Kilometern war das Vergnügen schon wieder vorbei.
Nützt nichts, dachte ich und fuhr die letzten drei Kilometer wieder auf einer Schotterpiste weiter.
Mitten im Wald, die Purakaunui Wasserfälle
Ich bin ja gespannt, was mich hier erwartet überlegte ich gerade, als der ziemlich große Parkplatz vor mir auftauchte.
Nach der Parkplatzgröße zu urteilen, mussten die Wasserfälle ziemlich groß sein, und lächelnd stellte ich mir zum Vergleich die Niagara Fälle in Kanada oder die Viktoria Fälle in Afrika vor.
Die Attraktion wird wohl hier im Dschungel der Catlins nicht ganz so groß ausfallen, dachte ich. Der Parkplatz ist wohl wegen den vielen Reisebussen so groß, die hier bestimmt in der Saison auftauchen.
Und schon freute ich mich wieder, dass ich allein und vor der Hauptsaison unterwegs war, denn es stand nur ein Camping Van und ein PKW dort.
Es war sehr still und das Schließen der Autotür machte ein hallendes Geräusch. Es erinnerte mich an den Herbst in Deutschland, wenn ich früh zum Pilze suchen im Wald anhalte. Es fehlte nur noch der Morgennebel.
Von Reisebussen war zum Glück weit und breit nichts zu sehen. Es ist wohl auch besser, wenn nicht so viele Leute dort sind, überlegte ich, und suchte den Eingang zum Weg zu den Wasserfällen. Ein paar Meter weiter ging es dann links in den Wald.
Ein gut ausgebauter Waldweg am Purakaunui River entlang
Der Weg war sehr gut ausgebaut. Ich freute mich trotzdem, dass nicht viel Betrieb war. Es kann schon eng werden, wenn dir hier eine Busladung Touristen entgegenkommt.
Zirka 400 Meter durch den Wald sind es noch, vom Parkplatz aus. Vogelgezwitscher und ein paar andere exotische Geräusche begleiteten mich auf meinem Weg am „Purakaunui River“ entlang.
Die Purakaunui Falls ein sehr bekanntes Wahrzeichen
Ich kramte im Kopf noch mal die Infos heraus, die ich über die „Purakaunui Falls“ gelesen hatte.
Sie bilden eine Kaskade von mehreren Wasserfällen des „Purakaunui River“ in den Catlins.
Die Fallhöhe beträgt zwar insgesamt nur 20 Meter, und sie sind gut im Urwald versteckt. Dennoch sind sie ein sehr bekanntes Wahrzeichen für Südost-Neuseeland.
Sie sind sogar auf einer neuseeländischen Briefmarke von 1976 zu sehen.
Die Mündung des Flusses in den Pazifik befindet sich zirka fünf Kilometer entfernt. Die hatte ich gerade gesehen, als ich mir an der Purakaunui Bay den DOC Campingplatz angesehen habe.
Ein magischer Ort versteckt im Wald. Märchenhaft.
Kann ja nicht weit weg, sein dachte ich. Das Rauschen der Fälle wurde immer lauter, was durch den Widerhall im Wald noch verstärkt wurde. Ich hörte auch von weitem mehrere laute Stimmen und sah dann die Fälle das erste Mal von einem Podest oberhalb der Kaskaden.
Ein paar Jugendliche kletterten in den Wasserfällen auf den Absätzen der Kaskaden herum und schienen viel Spaß zu haben.
Das habe ich mir fast gedacht. Der Gedanke kam mir (lächelnd aber unweigerlich), als ich sah wer den Lärm verursachte.
Für Fotos und Videos weniger gut, dachte ich noch und ging dann weiter bis ganz unten zu einer Brücke, die direkt vor den Wasserfällen über den Fluss führt.
Alles glitzert und glänzt
Das laute Rauschen des Wassers schallte durch den Urwald. Die Sonne schien durch das Blätterdach und in der Nähe der Gischt sah ich die einzelnen Sonnenstrahlen.
Alles glitzerte und glänzte, ein geradezu magischer Ort, tief im Wald versteckt. Märchenhaft. Unweigerlich dachte ich an Hobbits, Elben und das Auenland.
Hier, direkt auf der Brücke vor den Wasserfällen stand noch ein Australier, der geduldig darauf wartete, dass sich die Jungs verziehen. Na hoffentlich haben die bald genug vom kalten Wasser, sagte er zu mir.
Ich bin schon froh, dass es nur die drei sind und keine drei Reisebusse mit Japanern, antwortete ich. Er gab mir lachend Recht.
Nichts gegen die japanischen Touristen, die du hier überall antreffen kannst. Die sind alle höflich, freundlich und unaufdringlich. Ich habe sie durchweg positiv in meiner Erinnerung.
Denke ich aber an den engen Weg durch den Wald und die kleine Brücke, wäre so ein Gedränge wohl keine besonders schöne Erinnerung.
Den größten Teil vom Rückweg habe ich als Video aufgenommen und unten eingebaut. Du kannst dir aber auch noch meine anderen Neuseelandvideos in meinem YouTube Kanal (Hier) ansehen. Da kommen auch noch etliche dazu.
Ein Schulbus mitten im Wald?
Ich fuhr nach dem Besuch der „Purakaunui Wasserfälle“ in die andere Richtung weiter, um einen kürzeren Weg nach „Papatowai“ zu nutzen.
Dafür brauchte ich allerdings etwas länger, naja, du kannst es dir denken: Schotterpiste, und das hieß wieder langsam fahren.
Das einzige Fahrzeug, das mir auf diesem etwas breiteren Waldweg entgegenkam, war der Schulbus. Ja, da war ich auch etwas verblüfft. Erinnerte mich aber an ein Schild, das darauf hinwies.
Es scheint hier normal zu sein, dass der Schulbus die Kinder bis in die entlegensten Ecken bringt. Auch wenn das nur, naja, Feldwege sind.
Die Menschen gehen hier eben anders miteinander um. Mir gefällt’s.
Ich musste lächelnd den Kopf schütteln, als ich mich fragte, ob das in Deutschland auch so machbar wäre.
Dann dachte ich, bei uns sind ja die Straßen bis in die „hinterallerletzten“ Ecken asphaltiert, und das Problem besteht vielleicht gar nicht.
Weiter also durch die Wälder der „Catlins“, ein paar Kilometer von der Küste entfernt zum bekannten Urlaubsort Papatowai. Und von dort aus in Richtung „Curio Bay.“
Meine anderen, bereits veröffentlichten Beiträge über die Catlins findest du hier:
Kaka Point und Nugget Point
Owaka auf dem Weg nach Papatowai
Papatowai
Curio Bay und die Niagarafälle
Lignite-Pit Scenic Stop
Stirling Point in Bluff
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