Ganz unten, im Süden der Südinsel
Für den Sonntag hatte ich als erstes Invercargill auf meinem Plan. Klar, da musste ich sowieso durch, weil ich nach Bluff zum Stirling Point wollte. Die Fähre nach Stewart Island startet auch am Hafen von Bluff, also hatte ich dort noch einen weiteren Anlaufpunkt, der auf meinem Plan steht.
Auf dem Campingplatz am Lignite-Pit Scenic Stop verlief die Nacht sehr ruhig, und ich habe wunderbar geschlafen. Abends ist noch ein Pärchen aufgetaucht und hat sein Zelt auf einer Wiese im Garten aufgeschlagen.
Im November ist eben noch keine Saison. Dadurch ist es noch etwas ruhiger auf den meisten Campingplätzen.
Zwei drei Autos bis Invercargill und ich brauche unbedingt Sprit
Nach den üblichen morgendlichen Ritualen und der ersten Tasse Kaffee, die ich mir, wie immer, mit meiner kleinen French-Press Kaffeemaschine gekocht habe, fuhr ich in Richtung Invercargill.
Es waren zum Glück nur zirka 22 Kilometer Fahrt. Wieder diese endlos langen schnurgeraden Straßenabschnitte. Ich liebe es in Neuseeland mit dem Auto unterwegs zu sein, einfach herrlich.
Der Verkehr tendierte auch wieder so ziemlich gegen Null. Das mag aber auch am Wochentag liegen, es war ja ein Sonntag.
Während der Woche hätte ich auf den 22 Kilometern bis Invercargill bestimmt zwei drei Autos gesehen.
Der Tank meines Mietwagens war schon wieder fast leer. Ein kleines gelbes Licht bei der Tankanzeige wies mich jetzt schon, durchgehend leuchtend, darauf hin, dass ich dringend eine Tankstelle brauchte. Hoffentlich finde ich gleich eine, dachte ich und machte mich auf den Weg.
Rechtzeitig ans Tanken zu denken, ist auf der Südinsel eine gute Idee. In den größeren Ortschaften gibt es zwar meistens gleich mehrere Tankstellen, aber die liegen manchmal weit auseinander. Wenn du dann denkst, ach das reicht schon noch, kann es ganz schön eng werden.
Angekommen in Invercargill fand ich zum Glück schnell eine Z-Tankstelle direkt an der Hauptstraße, der Dee Street, in Richtung Queenstown.
Gleich in der Nähe, an einem Abzweig kurz vor der Tankstelle, sah ich auch das Hinweisschild auf die örtliche I-Site.
Dort wollte ich auch hin, aber zuerst nach Bluff zum Stirling Point und zur Fähre nach Stewart Island.
Bluff und Stirling Point! Unvergessliche Erinnerungen
Nach dem Tanken ging es dann wieder durch ganz Invercargill zurück und noch zirka 25 Kilometer bis nach Bluff.
In Bluff findest du nicht nur den Hafen, den Anleger für die Fähre nach Stewart Island und den bekannten Aussichtspunkt Stirling Point. Bluff ist auch wirtschaftlich ein sehr wichtiger Ort für Neuseeland.
Tiwai Point
Auf Tiwai Point, einer Landzunge am Eingang des Naturhafens von Bluff, befindet sich eine der größten Aluminiumhütten der Welt. Es ist einer der größten Industriestandorte Neuseelands und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor des Landes.
Die Aluminiumhütte als größter Energieverbraucher benötigt ein Drittel der Energie der Südinsel und 15 % der Energie Neuseelands. Das ist irgendwie schon beeindruckend.
Hier hab ich noch einen Infolink zu der Aluminiumhütte: Tiwai Point
Das Manapouri-Wasserkraftwerk wurde extra dafür gebaut, um den riesigen Energiebedarf der Fabrik zu stillen.
Interessant ist auch, dass das Kraftwerk als Kavernenkraftwerk errichtet wurde, also größtenteils unterirdisch.
Dadurch konnte ein viel größerer Teil der sehr schönen Landschaft erhalten bleiben. Wofür viele neuseeländische Umweltschützer bereits in den 1960er Jahren gekämpft haben. Klasse, find ich.
Stirling Point! Hier wird die Südinsel festgehalten
Als erstes fuhr ich durch den ganzen Ort. Da wo es nicht mehr weiter geht, musste ja Stirling Point sein. So war es dann auch und ich freute mich riesig, wieder eins meiner Traumziele, den bekannten Wegweiser, erreicht zu haben.
Selbstverständlich habe ich mich auch mit dem Wegweiser fotografiert. Ist ja klar, solche unerschütterlichen Beweise brauchen wir ja alle. Zum Erinnern, zum „neue Sehnsucht wecken“ und natürlich zum Zeigen.
Gleich neben dem Wegweiser führt die große Ankerkette in die Meerenge der Foveaux Strait, um die Südinsel – Waka (das Kanu), auf Stewart Island – Punga (dem Anker) festzuhalten. Nördlich von Oban, in der Lee Bay, befindet sich das Gegenstück dazu.
Eine wunderbare Idee, die Geschichte der Maori darzustellen und gleichzeitig noch ein paar unvergessliche Erinnerungen für die Besucher zu schaffen.
Der Hafen von Bluff und die verpasste Fähre
Nach dem Besuch von Stirling Point und einer kleinen Wanderung an der Küste entlang, bis zum Whaling Lookout, fuhr ich zurück zum Hafen von Bluff. Ich wollte auf jeden Fall sehen, ob noch eine Fähre nach Stewart Island fährt.
Wenn ich noch eine Fähre erwischen würde und abends zurückfahren kann, wollte ich mir Stewart Island und Oban wenigstens mal ansehen.
Im Hafen musste ich aber feststellen, dass ich für die Fähre zu spät war. Die zweite Fähre war gerade weg. Sie fahren um 09.30 Uhr, um 11.00 Uhr und die nächste/letzte erst 17.00 Uhr.
Da hätte ich auf Stewart Island übernachten müssen, hatte aber nichts gebucht.
Das war mir dann doch zu riskant bei der geringen Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten in Oban.
Schade. Der Spaß würde zwar hin und zurück 130 $ kosten, das wäre es mir aber wert gewesen.
Wäre ich gleich zur Fähre gefahren und hätte mir Stirling Point danach angesehen, hätte das anders laufen können.
Hätte, wäre, wenn, naja. So werde ich auf der nächsten Reise mehr Zeit einplanen und auch wenigstens einmal in Oban übernachten. Vielleicht finde ich ja auch über Airbnb (Hier) eine Unterkunft.
260 Meter Höhenunterschied auf 2 Kilometer Strecke. Der Flagstaff Hill in Bluff
Die Hauptstraße, die Gore Street, ist so ziemlich die einzige Straße in Bluff, auf der du ein paar Geschäfte findest, Kaffeetrinken oder etwas essen kannst. Ein Stück bummelte ich dort entlang.
Am Abzweig der Lee Street steht das sehr schöne Gebäude der Bluff Lodge. Dort sah ich einen Wegweiser zum Bluff Hill Lookout. Das hatte ich zwar nicht auf dem Plan, es klang aber interessant.
Ein Blick die Lee Street hoch zeigte mir allerdings nur eine steil ansteigende Straße. Der Flagstaff Hill selbst, in 260 Meter Höhe, versteckte sich in Nebelschwaden.
Ich fuhr trotzdem hoch. Mein Mietwagen schaltete weit herunter, um die Steigung zu bewältigen, obwohl die Strecke in vielen Kurven verlief. Eine ganz schöne Steigung auf der kurzen Strecke.
Der Aussichtspunkt selbst ist sehr interessant gebaut. Du musst spiralförmig ein paar Mal Drumherum, um auf die Aussichtsplattform zu gelangen.
Von dort oben aus war es dann umgedreht und Bluff versteckte sich jetzt hinter Nebelschwaden, die sich erst jetzt um die Mittagszeit herum langsam auflösten.
Von der Umgebung war also nicht so viel zu sehen. Stewart Island sollte von dort auch zu sehen sein. Naja, war aber nichts bei dem Nebel.
Der Ausblick muss bei schönerem Wetter grandios sein. Wenn du also bei Sonnenschein in Bluff ankommst, lohnt sich der Aufstieg auf alle Fälle.
Im Video, dass ich dort im Nebel gedreht habe, siehst du den spiralförmigen Weg und die gravierten Steinplatten, die genau anzeigen, was du alles sehen kannst.
Ich habe mit der Kamera ziemlich langsam eine Runde dort gedreht. Trotzdem ist es besser, ab und zu mal auf Pause zu klicken, damit du lesen kannst, was dort alles eingraviert wurde.
Nach meinem Besuch des Flagstaff Hill machte ich mich, etwas enttäuscht wegen der verpassten Fähre, wieder auf den Weg nach Invercargill. Bevor ich nach Queenstown weiterfahre, wollte ich mir ja die Stadt noch näher ansehen.
Doch dazu mehr im nächsten Artikel.
Hier sind noch die Links zu meinen bereits veröffentlichten Beiträgen über die Catlins:
Kaka Point und Nugget Point
Owaka auf dem Weg nach Papatowai
Die Purakaunui Wasserfälle
Papatowai
Curio Bay und die Niagarafälle
Lignite-Pit Scenic Stop
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