Unterwegs in Neuseelands Hauptstadt
Nach der ersten Übernachtung in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, wollte ich die Stadt selbst kennenlernen. Mein Ticket für die Fähre hatte ich mir bereits am Vortag gesichert. Was sich völlig problemlos darstellte. Im Artikel: Wellington erleben, das Wichtigste zuerst, findest du mehr Infos zum Fährticket. Auch der Besuch der Wetastudios in Miramar war sehr interessant, und das nicht nur für Hobbit-Fans (Weta Shop und Weta Studios). Mal sehen was dieser Tag für Erlebnisse bereithält.
Wellington, ein charmanter Mix aus Geschichte und Moderne
Sympathisch, ist das erste, was einem bei der Ankunft in Wellington einfällt. Bunte Häuser und Villen, an den Hängen rund um Wellington Harbour, bilden eine wunderschöne Kulisse.
Viele alte, teilweise original restaurierte Villen finden sich hier in unmittelbarer Nachbarschaft zu neuen, aber ebenso interessanten Häusern.
Es macht regelrecht Spaß durch die Straßen der Vororte zu schlendern, wobei man oft über steile Treppen kraxeln muss.
Belohnt wird man mit der stilvollen Architektur der Häuser, und mit atemberaubenden Ausblicken auf das Zentrum mit seinen Hochhäusern.
Das Treiben in den Straßen des Zentrums kann schon von dort aus beobachtet werden. Es wird von der Ruhe, die dieser Anblick ausstrahlt, quasi eingerahmt, umarmt.
Auf der anderen Seite, rund um den Mount Victoria und in Miramar, kleben ähnlich schöne Häuser an den Hängen der Hügel.
Auch im Süden, an der Fitzroy Bay sieht es so aus. Und ich kann mir vorstellen wie schön es ist hier zu leben.
Das Zentrum selbst ist genau wie es überall beschrieben wird, quirlig und aktiv, aber wieder (wie auch andere Städte in Neuseeland) alles ohne die hektische Hetzerei.
Klar sind die Straßen eng und der Verkehr ziemlich dicht. Trotzdem kommen alle voran und problematisch ist es nur Parkplätze zu finden.
Es gibt aber etliche Parkhäuser und Parkplätze in Wellington. In den Vororten finden sich allerdings oft Schilder die das Parken nur für Anwohner zulassen.
Da heißt es dann schon aufpassen, damit man nicht abgeschleppt wird.
Rund um Wellington, Die Marine Drive Tour
Eine Fahrt rund um Wellington, immer an der Küste entlang ist eines der Erlebnisse, die unbedingt empfehlenswert sind. Die Marine Drive Tour beginnt am Waitangi Park neben dem Museum of New Zealand, Te Papa Tongarewa.
Im Uhrzeigersinn an den Buchten rund um Wellington entlangzufahren ist der beste Weg, denn durch den Linksverkehr ist von der herrlichen Architektur viel mehr zu sehen.
Immer an der Küste entlang, rund um den Mount Victoria. Danach am Wellington Sign vorbei und an der Evans Bay entlang, hoch zum Massey Memorial an der Nordspitze der Halbinsel Miramar.
Hier fahren die Fähren vorbei und es gibt mehrere schöne (allerdings oft sehr windige) Aussichtspunkte. Über der Evans Bay ist auch die Einflugschneise des Flughafens von Wellington.
Karaka Bays, Worser Bay und Seatoun. So geht es weiter an der Küste entlang, bis runter zum Moa Point. Und von dort, hört und sieht man die wieder startenden Flugzeuge. Die idyllische Ruhe wird durch die Triebwerke oft unterbrochen. Soviel zur Ruhe am Moa Point.
Über Lyall Bay bis Owhiro Bay und auf der anschließenden „Gravel Road“ zu den Red Rocks und der dortigen Seelöwenkolonie.
Es sind bis zu den Seelöwen zirka 5 Kilometer Schotterpiste zu bewältigen, aber das, in einer wunderschönen Landschaft.
Zurück in Owhiro Bay fährt man schließlich auf der Happy Valley Road, über Brooklyn, zurück in das lebhafte Zentrum Wellingtons.
Die Wellington Cable Car
Nach einem Kaffee im „The Hangar“, dass mir empfohlen wurde, suchte ich den Eingang zur Cable Car.
Den etwas versteckten Eingang, in der kleinen Gasse im Zentrum, am Lambton Quay neben dem Countdown muss man erst mal finden. Aber dann kann auch dieses kleine Abenteuer beginnen.
Die „nur“ 610 Meter lange Strecke, überwindet auf der Fahrt einen Höhenunterschied von 120 Metern.
Es ist aber nicht nur der Weg nach oben und die Geschichte der Bahn, der eine Fahrt mit der Bahn so interessant macht.
In den Tunneln der Cable Car ist eine einmalige Lichtshow installiert die während der Fahrt zu sehen ist. In einem der Videos unter dem Artikel habe ich versucht das alles einzufangen.
Die Show ist wirklich gut gemacht, und oben angelangt hat man eine herrliche Aussicht über die Stadt.
Das Cable Car Museum und, ein paar Meter weiter, das Raumfahrtmuseum des Carter Observatoriums, sind auch sehenswert. Wieder mit der Cable Car nach unten ist die Lichtshow noch besser zu sehen.
Und dann noch ein Staatsbesuch
Von der Cable Car aus in Richtung Zentrum, führte mich mein Weg am Inter Continental Hotel vorbei. Das brachte mir ein weiteres ziemlich außergewöhnliches Erlebnis.
Polizeimotorräder, Limousinen mit Fahnen? Mmmhhh… was ist denn da los. Da kamen auch gerade Leute aus dem Hotel. Als ich sah, wer da aus dem Hotel kam, fiel mir erst ein, irgendwo war zu lesen, dass Bundespräsident Steinmeier gerade in Neuseeland ist.
Die Kamera hatte ich sowieso gerade in der Hand und so blieb ich an der Ecke des Hotels stehen und es gelang mir sogar noch, diesen kurzen Moment in einem Video einzufangen.
Dabei winkte er mir sogar zu. Da niemand weiter dort stand, dachte ich das zumindest.
Ich musste bei dem Gedanken lachen, dass ich ihn wohl zuhause nie getroffen hätte. Da muss man also erst bis nach Neuseeland fahren um seinen Präsidenten zu sehen.
Dass er hier einen Landsmann gegrüßt hat wird er zwar nie erfahren, aber egal, einfach ein schöner Zufall, der mich gerade in dem Moment dort vorbeigeführt hat.
Ein Stadtbummel lohnt sich
Danach weiter ins Zentrum von Wellington. Erst die Cuba Street rauf und runter. In der Nähe des sehr kreativen Springbrunnens mit dem Wasserspiel gibt es viele weitere Skulpturen zu sehen. Dann rüber zum Courtenay Place. Dort soll es bei „Tommy Millions“ sehr gute Pizza geben. Na mal sehen.
Das mit der Pizza stimmte. Auch wenn man Freund von Fastfood ist, kann man dort sehr gut essen. Auf dem Platz gibt es viele Sitzgelegenheiten. So kann man das Treiben rundum beim Essen gut beobachten.
Um in die Geschichte Neuseelands einzutauchen, ist das Nationalmuseum „Te Papa Tongarewa“, am Hafen, natürlich auch ein Muss.
Man kann hier viele Stunden verbringen und merkt gar nicht so richtig, wie die Zeit vergeht.
Da der Eintritt frei ist, wird das Erkunden des Museums und der vielen Sammlungen zu einem schönen Erlebnis.
Allein die Zeit ist ein Problem. Wie immer hat man davon nicht genug.
Mount Victoria Lookout
Am späten Nachmittag stand noch der Besuch des Mount Victoria auf meinem Plan. Der Ausblick von dort oben ist herrlich.
Der beste Weg dort hoch ist wohl von Süden her, über die Alexandra Road zum Lookout. Entscheidet man sich jedoch für die engen Straßen durch das Wohngebiet „Roseneath“, also von Norden her, wird der Weg noch interessanter.
In den engen kurvigen Straßen ist wieder jedes Haus anders. Alt, neu, bunt, verwinkelt, viele Erker und Fenster, einfach wunderschön diese Vielfältigkeit der Ideen.
Als Zentrum der Filmindustrie Neuseelands leben hier sehr viele kreative Menschen, und das sieht man überall. Eine Augenweide im Gegensatz zur einfallslosen Gleichheit mancher langweiligen deutschen Vorstadtsiedlungen.
Oben auf dem Mount Victoria Lookout angelangt, ist in Richtung Süden den Flughafen, und etwas weiter rechts Wellingtons Zentrum zu sehen.
Im Uhrzeigersinn weiter, ist da noch der Blick über Wellington Harbour, die Hafenanlagen und den Fähranleger.
Richtung Osten siehst man gut die Halbinsel Miramar, und am Horizont dahinter die Berge der Rimutaka Range, herrlich. Das Wetter hat auch gepasst und es war auch lange nicht so windig wie am letzten Tag.
Fazit
Wellington ist eine Metropole, die ihresgleichen sucht. Die vielen kreativen Menschen, die hier leben und arbeiten, geben der Stadt ihr besonderes Flair. Die Lage, direkt an der Cook Street, mit den vielen Buchten und den Hängen, an die sich die Häuser in den kleinen Stadtteilen schmiegen, animiert auf jeden Fall zum Wiederkommen. Es gibt dort so viel mehr zu entdecken. Man muss nur mehr Zeit mitbringen.
Es ist eine sehr schöne Stadt, ruhig und beschaulich aber trotzdem sehr lebendig und aktiv.
Man fühlt sich wohl in Wellington, der „Coolest Little Capital in the World“.
Am nächsten Tag geht es endlich wieder auf die Südinsel. Picton ist als Ankunftsort der Fähre natürlich das erste Ziel. In Picton war ich schon auf der letzten Reise und ich freute mich darauf den Ort wiederzusehen. Irgendwie fühlte sich diese Freude an, wie nach Hause kommen.
Ich liebe Neuseeland und das Schreiben über meine Erlebnisse auf Neuseelands Inseln, bringt mich immer wieder zurück. Dieses „Kopf-Kino“ begeistert mich immer wieder neu, verkürzt mir die Zeit bis zur nächsten Reise und sagt mir: Du bist bald wieder dort.
Doch dazu mehr im nächsten Artikel.
Hier sind noch die fünf Videos und die Bildergalerie zum Beitrag.